Kevelaer- Vor 24 Jahren wäre die Oma noch rot angelaufen, erzählte man Ihr, dass man sich die Band ‚Sex In The Fridge‘ anschauen geht. Heute besuchen die Fan´s die Konzerte mit ihren Teenager-Kindern. „Darauf sind wir wirklich stolz“, schwärmt Drummer Walter, „wir sprechen mit unserer Musik das breite Publikum aller Generationen an.“ Mit den Genres Rock, Pop und Funk werden nicht nur die besten Stücke aus den 70ern bis 90ern Jahren gespielt, sondern auch die 2000er Hit´s bietet die Kevelaerer Band an. „Es muss passen, es kommt vor, dass wir von Stücken total begeistert sind, beim Proben dann aber merken, dass es nicht rüber kommt. Von zehn Vorschlägen kommt nur einer durch.“ Eine professionelle Auswahl eben. Genau so präzise gingen die „Sexies“ bei der Auswahl des neuen Bandmitgliedes vor. Ab sofort gehört der erst 21-jährige Hermann Peters aus Sonsbeck zur Kapelle. Der Gitarrist ersetzt den aus privaten Gründen ausgestiegenen Michael Broecksteeg , der 1993 mit den Musikern Franz Girmes, Walter Holtappels, Hanns Clegg und Dietmar Weiss die Band gründete. „Es ist schade, aber wir mussten das akzeptieren. Michael hat uns zum Glück bereits vor einem Jahr von seinem Entschluss unterrichtet, da hatten wir genügend Zeit Ersatz zu suchen.“ bestätigt Franz Girmes. „Wir hatten viele Bewerber, Hermann hat uns mit seinem Können und Fleiß überzeugt, der hat einfach seine Hausaufgaben gemacht und das wollten wir sehen.“ Der Azubi zum Elektroniker spielt seit seinem achten Lebensjahr ein Instrument. Zuerst war es ein Keyboard doch das ewige Tonleiter auf und ab spielen wurde ihm bald zu öde und er griff zur Gitarre. Eine gute Wahl, findet auch Hanns, der Bassist der Gruppe. „Hermann ist super gut bei uns angekommen und übt fleißig.“ Der Sonsbecker fühlt sich ebenfalls wohl: „Ich mag die Musik, Rock höre ich auch privat sehr gerne, Van Halen und Toto zum Beispiel. Nur ein oder zwei Stücke aus dem Repertoire der Band waren mir nicht bekannt aber das habe ich bald drauf und ich bin sehr heiß auf den ersten Liveauftritt.“ Bis zum Sommer hat Hermann dann noch Zeit zum Proben. Am Zeltplatz während der Motorradwallfahrt werden die fünf Musiker und Sängerin Kerstin Sowislo ihren ersten Auftritt in diesem Jahr haben. „Da geht eigentlich immer die Post ab, wir freuen uns wenn wir die Leute zum Tanzen kriegen.“ meint Dietmar. „Egal ob wir vor 40 oder 400 Leute spielen, wenn 80% der Anwesenden mit uns feiern, war es ein guter Gig.“ fügt Walter hinzu. Fragt man die Band nach einem unvergessenen Auftritt, antworten alle einstimmig: Die Rock-Nacht in Straelen 2004. „Das war eine sehr professionelle Show, wir durften neben 10 anderen Bands 45 Minuten spielen. Es waren 2.000 Zuschauer da und die Stimmung war mega gut!“ freut sich Franz Girmes heute noch. Sängerin Kerstin war da noch nicht dabei, die heute 28 – jährige trat offiziell 2010 in die Gruppe ein: „Ich fühle mich bei den Herren total wohl, trotz des Altersunterschiedes verstehen wir uns blind.“Keyboarder Franz Girmes übernimmt ebenfalls einige Gesangsstücke während der Konzerte. Die Musik ist den Girmes-Jungs nicht in die Wiege gelegt worden: „Das war mehr oder weniger aus der Langeweile heraus, wir mussten uns eine Beschäftigung suchen. Unsere Eltern hatten eine Wirtschaft und nicht immer Zeit für uns, Freunde haben Musik gemacht, wir haben dann mitgemacht und sind beide dabei geblieben.“ Cousin Willi Girmes hat sich später mit deutscher Stimmungsmusik auf ein anderes Genre spezialisiert. Zu den festen Bestandteilen in jedem Jahr gehören die Auftritte in der Friedenseiche in Walbeck und das Weihnachtskonzert in der Schützenhalle bei Scholten wo ‚Sex In The Fridge‘ auch 2017 wieder ordentlich einheizen werden. Den Vorschlag zu dem ungewöhnlichen Bandnamen machte im Übrigen Bassist Hanns: „Wir haben damals auch für unsere Abi-Band einen Namen gesucht, irgendjemand hatte diesen Namen mit in den Topf geworfen, ich habe den Vorschlag quasi geklaut und der wurde es dann.“ Franz fügt hinzu: „das war das kleinere Übel, von den andern Namen sind wir ganz grün im Gesicht geworden.“ So aufgeklärt und modern unsere heutige Gesellschaft auch sein mag, einen kleinen Haken gibt es leider doch: „Wir müssen damit leben, dass es schwierig ist Sponsoren zu finden, leider schrecken doch noch einige zurück.“ fügt Gitarrist Dietmar hinzu. Das wird das Sextett aber nicht aufhalten weiter gute Musik zu machen, im nächsten Jahr feiert ‚Sex In The Fridge‘ bereits Silberhochzeit.
Foto (privat): v.l. Dietmar Weiss, Kerstin Sowislo, Walter Holtappels, Hermann Peters, Hanns Clegg und Franz Girmes.
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