Rasante Mitgliederentwicklung beim VdK Xanten

Zusammenarbeit mit dem VdK Alpen

Der Ortsverband bemängelt die fehlende Barrierefreiheit beim Siegfriedmuseum

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„Alle Wege zum Siegfried Museum führen über Treppen“, beanstandet der VdK Xanten. Von links: Stadtplanerin und VdK Mitglied Anne Casprig; Vorsitzender des Ortsverbandes Xanten, Volker Markus; Joachim Junge, Vorsitzender des Fördervereins Siegfried Museum; Anke Lyttwin, Geschäftsführerin des Siegfried Museums und Ute Scheffran, Vorsitzende des VdK Ortsverbandes Alpen

 

Über Mitgliederschwund kann der VdK Ortsverband Xanten wirklich nicht klagen. Waren es bei der letzten Pressekonferenz im Jahr 2017 noch 500 Mitglieder, die dem Ortsverband angehörten, so sind es in diesem Jahr bereits 557. „Und dabei“, so der Vorsitzende Volker Markus, „sind einige Anträge noch gar nicht bearbeitet“.
Der Altersdurchschnitt der Mitglieder beträgt etwa 63 Jahre, was für den Gesamtverband eher untypisch ist, liegt er doch dort bei etwa 60 Jahren. Aber auch hier werden die Mitglieder immer älter, was der demografischen Entwicklung in unserem Land geschuldet ist. Dazu kommt die Landflucht vieler jüngeren Menschen, welche in die Nähe ihrer Arbeitsstellen gezogen sind und wenn, dann meist erst im Rentenalter zurückkehren.
Seit einiger Zeit arbeitet der Ortsverband Xanten eng mit dem der Nachbargemeinde Alpen zusammen. Das hat den Vorteil, dass man sich austauschen kann, „und“, so die in Alpen lebende Stadtplanerin und VdK- Jubiläumsmitglied (Sie war das 555.) Anne Casprig, „man kann beide Städte im Bezug auf Barrierefreiheit städtebaulich beraten“.
Aprospos Barrierefreiheit. Seit 2016 verfügt die Stadt Xanten über einen Inklusionsbeirat, der sich für eben diese Barrierefreiheit einsetzt. Trotzdem mangelt es in dieser Hinsicht noch an vielem in der Domstadt. So ist zum Beispiel das Siegfriedmuseum für gehbehinderte Menschen nur schwer und für Rollstuhlfahrer überhaupt nicht zu erreichen. Ein Aufzug ist zwar vorhanden, der geht aber erstens nicht bis ganz oben, so dass der Besucher bei Verlassen des Lifts immer noch vor acht Stufen steht, zweitens ist er abgeschlossen und nur in Begleitung einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters zu nutzen. „Hier“, so Joachim Junge vom Förderverein des Siegfriedmuseums, „lagen bereits vor mehreren Jahren Vorschläge und ein Kostenvoranschlag in Höhe von unter 12000 Euro vor vor, die dann leider zugunsten anderer Maßnahmen wieder in den Hintergrund getreten sind“. Auf einer Prioritätenliste des Inklusionsbeirates, die vermutlich nach der Anzahl der von entsprechenden Maßnahmen profitierenden Menschen aufgestellt wurde, befindet sich die Barrierefreiheit des Museums ziemlich am Schluss. „Prioritäten bedingen immer, dass einige Dinge hinten herunterfallen“, bedauert Junge. Nun soll die Verwaltung der Stadt dem Rat bei der nächsten Sitzung empfehlen, einen entsprechenden Umbau ab 2023 in Angriff zu nehmen. Das würde bedeuten, dass bis dahin ein großer Teil der Menschen vom Besuch einer der zentralsten Einrichtungen der Stadt ausgeschlossen bliebe. Auch Anke Lyttwin, Geschäftsführerin des Siegfriedmuseums gibt zu bedenken, dass ein derartiger Ausschluss nicht gerade zur Wirtschaftlichkeit der Einrichtung beiträgt.
So gibt es zum Beispiel einen im Rollstuhl sitzenden Besucher der in unregelmäßigen Abständen stattfindenden Kinoabende im Kriemhildsaal, der den Saal nur unter extremen Anstrengungen erreicht, die Filme aber nicht verpassen möchte.
Der kooperierende Ortsverband Alpen verfügt über 316 Mitglieder. Hier ist die Vorsitzende, Ute Scheffran rund zwei Jahre im Amt. Auch hier ist die Zahl der Mitglieder in dieser Zeit um fast 40 gewachsen.
Regelmäßige Veranstaltungen, welche die beiden Ortsverbände nun zusammen initiieren, wie Beratungen zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten, Ausflüge oder gemütliche Abende gehören zum Standard des VdK und kommen den Mitgliedern zugute.
Wer sich einen Überblick über das Programm der Ortsverbände verschaffen möchte, kann dies unter www.vdk.de/xanten tun. Auch auf der Facebookseite des Sozialverbandes stehen Informationen bereits.

Randolf Vastmans

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