Heier Kiesgegner informieren über weiteren drohenden Kiesabbau auf der Bönninghardt

Bürger fordern: Keine weitere Trockenabgrabung

Bürgermeister Thomas Ahls will alles tun, um die Abgrabung zu verhindern

IMG_6608
Der Steuerkreis mit dem Bürgermeister: Alexander Kröll, Ellen Rosemann, Peter Nienhaus, Jennifer Born, Dajana Koschecknick, Nadine Neureiter, Herbert Oymann Thomas Ahls (Bürgermeister), Silvia Hackstein, Claus Rosemann

 

Eine weitere Auskiesung und Trockenabgrabung droht den Bewohnern des Alpener Ortsteils Bönninghardt. Wie bereits vor zehn Jahren wollen die Bürgerinnen und Bürger des ehemaligen Besenbinderdorfes dies verhindern. Sie sind gegen eine weitere Verunstaltung ihrer „Hei“ und die damit verbundenen Nachteile und Gefahren für die Anwohner. Um diesem Widerstand Ausdruck zu verleihen, veranstaltete der „Steuerkreis HEIER Kiesgegner in Zusammenarbeit mit dem Ortsvorsteher Herbert Oymann am 26. September einen Informationsabend im Saal der Gaststätte Thiesen/Eickschen. Als Gäste waren der Alpener Bürgermeister Thomas Ahls; Bereichsleiter Planung beim Regionalverband Ruhr (RVR), Martin Tönnes; Christian Chwallek vom Naturschutzbund NRW (NABU) sowie Udo Bovenkerk, Mitglied im RVR und Kreistag geladen, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Zu Beginn stellte der Steuerkreis die Planungen, beziehungsweise das vorgesehene Erweiterungsgebiet vor. Bürgermeister Ahls versicherte die Bürger seiner vollen Unterstützung und der des gesamten Stadtrates. „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um diese Abgrabung im Bereich des Flughafenweges zu verhindern“. Dabei denkt er zum Beispiel an die Ausweisung eines Wohngebietes an der entsprechenden Stelle oder die Verweigerung der Straße „Flughafenweg“, um so durch die gesetzlichen Abstandsvorschriften die dann noch für den Kiesabbau zur Verfügung stehende Restfläche der ursprünglich vorgesehenen 18,5 ha für den Abbau uninteressant zu machen. Der Bereichsleiter Planung beim RVR, Martin Tönnes verteidigte seine Planung zur Ausweisung der Erweiterungsfläche, „Wir sind gesetzlich zur Bereitstellung von Abbaumöglichkeiten von Kies und anderen Rohstoffen verpflichtet und dies jeweils auf eine Sicht von 20 Jahren“. Dieser Zeitraum soll laut Gesetzentwurf demnächst sogar auf 25 plus weiterer Reserveflächen für die darauf folgenden 25 Jahre erweitert werden.
Christian Chwallek vom NABU erklärte die Gefahren dieser weiteren Abgrabung. „Hier werden weitere Lebensräume von Vögeln und anderen Tieren zerstört“. Zudem kritisierte er, wie auch einige Bürger, dass mehr als ein Drittel des abgebauten Kieses in die benachbarten Niederlande geliefert werde, um die dort herrschenden Bestimmungen für Abgrabungen und eine damit verbundene Verteuerung der Förderung zu umgehen. Auch die Landwirtschaft würde durch die Maßnahme weiter in Mitleidenschaft gezogen. „Man beraubt uns“, so ein Landwirt aus dem Dorf, „der Basis unserer Existenz“.
Die Bewohner befürchten außerdem einen irren LKW Verkehr von bis zu 15000 Fahrzeugen täglich auf der Bönninghardter Straße und die damit verbundenen Gefahren und Lärmbelästigungen.
Bereits Mitte Juli konnten etwa 800 Protestschreiben gegen den Landesentwicklungsplan zur Landesregierung geschickt werden. Oymann hofft darauf, dass diese Zahl noch erheblich erhöht wird und rief deswegen alle Gegner auf, ein persönliches Schreiben an das Land zu senden, um die drohende Abgrabung zu verhindern. Sollte dies nicht erfolgreich sein, würde ein weiteres riesiges „Loch“ die Landschaft verschandeln, falls das umfangreiche Genehmigungsverfahren, welches vor Aufnahme der Grabungsarbeiten notwendig ist, für die Kiesfirma positiv beschieden würde.
Wer die Bönninghardter unterstützen oder sich informieren will, kann dies auf der Homepage www.boenninghardt.de tun. Hier gibt es auch Auskunft über die geplanten Maßnahmen des Steuerkreises.

Randolf Vastmans

 

Schreibe einen Kommentar