Ausnahmsweise bleibt das ehemalige jüdische Gemeindezentrum in Issum am Sonntag, den 04.06.2017, geschlossen. Dafür öffnet es am 11.06.17 zu einem besonderen Anlass seine Türen. An diesem Tag wird die Sandsteinskulptur „Theresienstadt“ des inzwischen verstorbenen Künstlers Heinrich Niessen aus Brüggen feierlich übergeben. Alle Interessierten sind zu diesem Termin ab 11 Uhr herzlich eingeladen. Das heute noch erhaltene Gebäude wurde von der jüdischen Gemeinde im Jahre 1855 gekauft. 1935 wurde das Gebäude verkauft und fortan zu profanen Zwecken genutzt. So ist es erklärlich, dass das Gebäude die Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 überstanden hat und somit die einzige Dorfsynagoge am unteren Niederrhein erhalten blieb. 1987 erwarb die Gemeinde Issum den Gebäudekomplex. Der Synagogenraum wurde als Gedenkstätte wieder hergerichtet. Ebenfalls ist die Mikwe – das Reinigungsbad – erhalten geblieben. Bei der Restaurierung wurde sie im aufgefundenen, ursprünglichen Zustand belassen. Auch das Schulhaus wurde erhalten; dort befinden sich heute eine Dokumentation zur Geschichte der Juden am Ort und in der Umgebung sowie eine Ausstellung von jüdischen Kult- und Gebrauchsgegenständen. Die Synagoge, Kapellener Str. 30a in Issum, ist am Sonntag, den 11.06.2017 von 14.00 bis 17.00 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist frei. Führungen für Gruppen und Schulklassen werden nach Vereinbarung angeboten.