Auch wichtig für Leute ohne akuten Grund, denn man weiß nie, was kommt
Wo hört Vergesslichkeit auf und fängt Demenz an? Eine Frage, die sich nicht nur Betroffene hin und wieder stellen. Oft sind es auch Angehörige, Freunde, Nachbarn oder Kollegen, welchen ein verändertes Verhaltensmuster an den Menschen auffällt. „Der größte Fehler“, so Bettina Schilling, Fachgesundheits- und Krankenpflegerin für psychiatrische Pflege, „ist es, beobachtete Verhaltensauffälligkeiten abzutun und zum Alltag zurückzukehren“. Leider geschieht dies aber aus Scham oder Unwissenheit nur allzu oft. „Natürlich“, beruhigt Margret Hennewig- Schnock vom Demenz- Servicezentrum Niederrhein, „ist nicht jede Art von Vergesslichkeit ein erstes Anzeichen von Demenz. Vielmehr geht es dabei um Auffälligkeiten, wie der Verlust des Gefühls für Tag und Nacht; die Unfähigkeit, Dinge gewissen Prozessen zuzuordnen oder einfachste alltägliche Arbeitsabläufe nicht mehr koordinieren zu können“.
Es gibt viele Arten der Demenz. Die bekannteste ist die Alzheimer Krankheit. Gegen sie gibt es kein Mittel, um sie zum Stillstand zu bringen oder gar zu heilen. Allerdings kann auch diese Variante medikamentös behandelt und so ihr Verlauf positiv beeinflusst werden, so dass dem Patienten noch auf viele Jahre eine relativ hohe Lebensqualität bleibt. Wichtig für den Krankheitsverlauf ist allerdings, wie bei allen anderen Arten auch, das Krankheitsstadium bei Beginn der Behandlung. Hierzu Udo Bienefeld von der Xantener Seniorenresidenz Burg Winnenthal, „Je eher diese Krankheit entdeckt und behandelt wird, umso größer ist die Chance eines positiven Verlaufs, beziehungsweise einer weiteren normalen Teilhabe am öffentlichen Leben“.
Aber auch hinsichtlich einer eventuellen Pflegebedürftigkeit ist die Früherkennung immens wichtig, denn die plötzliche Eröffnung des behandelnden Arztes, man müsse sofort in ein Seniorenheim, dürfte einen doch stark aus der Bahn werfen. Auch dies wäre durch eine frühzeitige Erkennung vermeidbar.
Um über die Möglichkeiten der Früherkennung, geeignete Maßnahmen sowie kompetente Ansprechpartner zu informieren, findet am 25. September in der Zeit von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr unter dem Motto, „Leben mit Demenz – Wie wollen wir in Zukunft in Sonsbeck und Xanten leben?“ ein interaktiver Vortrag in der Mensa des Stiftsgymnasiums statt. Hier klären fachlich kompetente Dozierende über die Möglichkeiten der Früherkennung, die zu treffenden Maßnahmen, sowie eventuelle Pflegemöglichkeiten auf und stehen dem Publikum für Fragen zur Verfügung.
Eine Veranstaltung, die Bürger auch ohne akuten Grund besuchen sollten, denn man weiß nie, was kommt.
Zwar sind hautsächlich Menschen über 60 betroffen, aber auch Jüngere leiden an Demenz.
Auch die Bürgermeister beider Städte werden bei der Veranstaltung Rede und Antwort bezüglich der Möglichkeiten seitens der Verwaltung stehen.
In beiden Städten gibt es übrigens Ansprechpartner, die interessierten Bürgerinnen und Bürgern gern zur Seite stehen. Bei der Stadt Sonsbeck ist dies Hans- Jörg Giesen, erreichbar unter der Nummer 02838 36150, bei der Stadt Xanten Michael Verhalen, erreichbar unter 02801 772249.
Randolf Vastmans